Grundsätzlich gilt, dass jede gesunde Schwangere Sport treiben kann, denn im richtigen Maß verschafft Sport während der Schwangerschaft viel Energie und kann Schwangerschaftsprobleme, zum Beispiel Rücken- und Herz-Kreislauf-Beschwerden gut vorbeugen. Sport in der Schwangerschaft dient auch dem Abbau von psychischem Stress und kann die Leistungsfähigkeit des Körpers erhöhen, was besonders unter der Geburt und im Wochenbett ein Vorteil sein kann.
Trotzdem sollte in der Schwangerschaft auch einiges berücksichtigt werden, wenn man Sport treibt.
- In der Schwangerschaft kommt es im Körper der Frau zu vielen Veränderungen, die die Leistungsbereitschaft ihres Körpers beeinflussen können. Daher sollte bei Sport generell auf Warnsignale wie z. B. Kurzatmigkeit, extremes Schwitzen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Koordinationsschwächen geachtet werden, um so keine Risiken einzugehen. Dabei liegt der sportliche Maßstab immer beim persönlichen Körpergefühl.
- Schwangerschaftsbedingte körperliche Veränderungen treten vor allem ab dem sechsten Monat ein. Sie sind gerade auch beim regelmäßigen Sporttreiben zu beachten.
- Der Körper gibt während der Schwangerschaft das Hormon Relaxin ab, wodurch Sehnen und Bänder gelockert werden. Deshalb ist es notwendig, Bewegungen nicht abrupt zu beenden, sondern sanft und schonend.
- Achten Sie darauf, dass sich ihre Körpertemperatur bei der sportlichen Betätigung nicht zu sehr erhöht, denn eine Überwärmung des Körpers kann die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.
Leistungssport oder sportliche Wettkämpfe sind in der Schwangerschaft eher nicht zu empfehlen. - Vermeiden sollte man in jedem Fall auch jegliche Sportverletzungen, die weitere Untersuchungen nach sich ziehen wie z.B. Röntgen, was dann schädlich für das Kind sein könnte.
Besonders Sturzverletzungen sind gefährlich, denn ein Sturz kann in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten zu einer Fehlgeburt und auch im zweiten und dritten Trimenon zu vorzeitigen Wehen führen. - Sollte es im Zusammenhang mit dem ausgeführten Sport zu Blutungen, Wehen, Atemnot, Unwohlsein mit Augenflimmern und Kopfschmerzen kommen, ist ein sofortiges Sportverbot und der Arztbesuch empfehlenswert.
Welche Sportarten besonders gut geeignet sind und auf welche Sie in der Schwangerschaft eher verzichten sollten, sind unter dem Punkt "Sportarten klassifiziert nach ihrer Eignung in der Schwangerschaft" gesondert aufgeführt.
Nach der Geburt kann frühestens nach 4 Wochen wieder mit einem Training begonnen werden, jedoch unter der Voraussetzung, dass die Wochenbettzeit ohne Komplikationen verlaufen ist. Dies sollte aber sehr langsam angegangen und erst nach und nach gesteigert werden, um den Körper nicht zu überlasten. Üben Sie eine Sportart aus, bei denen Muskulatur, Gelenke, Bänder und Sehnen stark beansprucht werden, ist durch das hohe Verletzungsrisiko erst nach 12 Wochen, das Training wieder zu empfehlen.