Beschwerden im Magen-Darm-Trakt

Die zahlreichen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt gehören zu den häufigsten in der Schwangerschaft und haben ihren Ursprung in der schwangerschaftsbedingten Hormonumstellung sowie der damit einhergehenden Umstellung des gesamten inneren Nervensystems. Die Organe werden dadurch verstärkt stimuliert und auch die Drüsentätigkeit angeregt. So produziert auch die Magendrüse vermehrt Magensäure, was Beschwerden wie Magenschmerzen, Erbrechen, Völlegefühl oder Druck im Bauch auslöst.

Etwa jede zweite Schwangere ist von Übelkeit betroffen. Diese tritt meistens morgens auf und kann sogar bis zum Erbrechen führen. Dabei gibt es verschiedene Ausprägungen und eine Besserung tritt meist spätestens im vierten Monat ein.

Um der Belastung und den Schmerzen entgegenzuwirken, können Sie bereits durch die richtige Ernährung einiges tun:

  • Eine kleine Mahlzeit, z. B. ein Zwieback, trockene Haferflocken oder ein trockener Toast vor dem Aufstehen hilft, die morgendliche Übelkeit zu bekämpfen. Bleiben Sie danach noch etwas liegen und vermeiden Sie zu schnelles und abruptes Aufstehen.
  • Durch kleine, leichte Mahlzeiten wird auch das Völlegefühl reduziert bzw. es tritt gar nicht erst auf.
  • Große Hauptmahlzeiten, stark gewürztes Essen sowie deftige Mahlzeiten sind zu meiden.
  • Überbackenes oder Lebensmittel, die in viel Fett gebraten werden, fördern nicht die Verdauung und sorgen für Magenschmerzen.
  • Viel Gemüse und Obst, die dem Körper genügend Eisen, Magnesium, Vitamin B und C liefern, helfen dem Körper gegen das Erbrechen anzukämpfen.
  • Milchprodukte und Ballaststoffe wirken sich positiv auf die Verdauung aus. Geeignet sind Beerenobst, Zitrusfrüchte, Möhren, alle grünen Gemüsesorten, Hülsenfrüchte und auch Kartoffeln.
  • Fenchel-, Pfefferminz- und Kamillentee beruhigen den Magen und sollten in kleinen Schlucken und nicht zu heiß zugeführt werden. Besonders Ingwertee hemmt die Übelkeit, trinken Sie am besten frischen Ingwertee, aber nicht in zu großen Mengen und am besten nicht über das erste Trimester hinaus, da Ingwer potenziell wehenfördernd wirken kann.
  • Im Allgemein ist es sehr wichtig, mindestens zwei Liter Wasser, am besten ohne Kohlensäure, über den Tag verteilt zu trinken. Achten Sie darauf, dass es nicht zu viel auf einmal ist.
  • Vermeiden Sie, wenn möglich, den Genuss von koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee und Cola und verzichten Sie gänzlich auf Alkohol.

Neben der geeigneten Ernährung können auch noch diese Tipps helfen:

  • Gönnen Sie sich mehrmals am Tag Ruhe und Entspannung, indem Sie sich zum Beispiel hinlegen. Dabei ist darauf zu achten, dass Ihr Kopf und Ihre Beine etwas höher gelagert sind.
  • Auch ein Kirschkernsäckchen oder eine Wärmflasche kann Schmerzen lindern, diese sollten jedoch nicht zu heiß sein.
  • Versuchen Sie vor dem Schlafen gehen oder in der Nacht noch etwas zu essen, dies könnte sich positiv auf die Morgenübelkeit auswirken.
  • Auch ein wenig Bewegung an der frischen Luft hat einen positiven Effekt.
  • Blähungen und Sodbrennen sind Beschwerden, die meist erst gegen Ende der Schwangerschaft auftreten. Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Ursachen.
  • Um Sodbrennen entgegenzuwirken, verzichten Sie auf sogenannte „Säurelocker“, wie zum Beispiel Bohnenkaffee, aber auch Getränke mit Kohlensäure sowie Fruchtsäfte und Speisen, die sehr stark gewürzt sind.
  • Kohl, Hülsenfrüchte, Bohnen, Zwiebeln und Lauch sind blähende Lebensmittel und sollten nicht verzehrt werden.

Bitte beachten Sie, dass Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen - auch wenn diese pflanzlich sind - dies mit Ihrem Arzt absprechen.

Sind die Beschwerden jedoch unerträglich, halten über längere Zeit an und werden auch durch die Umsetzung der Ratschläge nicht besser, ist es wichtig, zum Arzt zu gehen und sich untersuchen zu lassen. Auch wenn Sie über eine längere Zeit starkes Erbrechen mit Gewichtsverlust verzeichnen, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Sie könnten an dem selten vorkommenden sogenannten unstillbaren Schwangerschaftserbrechen leiden, welches mit sehr starkem Erbrechen und einem hohen Flüssigkeitsverlust sowie Gewichtsreduktion einhergeht. Dies ist eine ernsthafte Erkrankung, die stationär behandelt werden muss.