Eierstockzysten

Unter einer Zyste versteht man einen mit Blut, Eiter oder Talg gefüllten Hohlraum. Zysten am Eierstock sind meist „funktionelle“ Zysten, das bedeutet keine echten, selbstständig heranwachsenden Veränderungen oder Neubildungen, sondern die Folgen einer Entwicklungsstörung während der Gelbkörperbildung. Funktionelle Eierstockzysten treten wesentlich häufiger auf, als echte Geschwülste, welche Tumore, Auftreibungen der Eileiter oder Restzustände einer Embryonalentwicklung darstellen. Oft bleiben sie vorerst unentdeckt und werden im Rahmen der Routineuntersuchung per Ultraschall zufällig gefunden.

Beschwerden äußern sich oft erst, wenn die Ansammlung bereits eine bestimmte Größe erreicht hat. Durch ruckartige Körperbewegung, wie z. B. beim Sport oder Tanzen, kann eine sogenannte Stildrehung erfolgen. Dabei dreht sich die Zyste um ihre eigene Achse und schnürt so die Blutzufuhr ab, das ohne Operation zum Absterben des Eierstocks und dessen Entfernung führt. Symptomatisch äußert sich eine Stildrehung durch erhöhtem Pulsschlag, starke Übelkeit und Erbrechen.

In seltenen Fällen kann der Balg auch aufplatzen. Dies geschieht meist ohne äußere Einwirkung oder Bewegung einfach spontan und führt ebenfalls zu plötzlichen, starken Schmerzen im Unterbauch. In der Regel ist dieses Geschehen ungefährlich. Gefährlich wird es dann, wenn dabei ein Blutgefäß auf der Zystenoberfläche verletzt wird. In solchen Fällen ist eine Notoperation unumgänglich, um weitere Blutungen ins Bauchinnere und einen kompletten Kreislaufschock zu verhindern. Das Platzen von Karzinomen, also bösartigen Ansammlungen, können Wucherungen innerhalb des Bauchbereichs zur Folge haben.

Frauen im gebärfähigen Alter ist also geraten, die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Frauenarzt / ihrer Frauen Ärztin wahrzunehmen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Komplikationen auszuschließen.

Zysten am Eierstock kommen gerade nach hormoneller Kinderwunschbehandlung häufiger vor. Sie sind in der Regel harmlos und bilden sich meist von selbst zurück. Sollten sie aber weiter wachsen, wird Ihr Frauenarzt eine Punktion unter Ultraschall vornehmen, um die Zysten zu untersuchen.