Essstörungen: Untergewicht und Übergewicht

Untergewicht

Magersucht und Bulimie können den Kinderwunsch negativ beeinflussen. Frauen, die unter einer Essstörung leiden, werden in der Regel nur sehr schwer schwanger. Diese Tatsache ist von der Natur genau durchdacht und gewollt, denn ein geschwächter Körper könnte das Ungeborene nicht ausreichend versorgen. So bleibt die Schwangerschaft oft ganz aus. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie völlig ausgeschlossen werden muss. Durch professionelle Hilfe und ärztliche Unterstützung kann Menschen mit einer Essstörung geholfen werden, in ein gesundes und normales Essverhalten zurückzufinden. Damit steigt auch die Chance auf den erfüllten Kinderwunsch.

Kommt es trotz massivem Untergewicht tatsächlich zu einer Schwangerschaft, so wirkt sich die Unterversorgung des mütterlichen Körpers auch auf den des Babys aus. Neben Entwicklungsstörungen und steigender Wahrscheinlichkeit für nachhaltige, chronische Erkrankungen, steigt auch das Risiko, eine Früh- oder gar eine Fehlgeburt zu erfahren. Außerdem kommen Babys untergewichtiger Frauen oft ebenfalls mit Untergewicht auf die Welt, so dass die Sterblichkeit im 1. Lebensjahr sehr hoch ist.

Wer unter einer Essstörung leidet, sollte sich deshalb im Falle von Kinderwunsch oder unerwartet bestehender Schwangerschaft in medizinische Behandlung begeben. Dabei ist es auch wichtig, den Partner mit einzubeziehen, um die Situation zusammen zu meistern.

Übergewicht

Aber auch für Frauen mit Übergewicht ist Vorsicht geboten. Als übergewichtig zählen Personen, die einen Body-Mass-Index (BMI) über 30 haben. Dieser lässt sich mit Hilfe der Angabe von Körpergröße und Gewicht einfach berechnen. Alle Werte über 30 definieren bereits leichte bis schwere Fettleibigkeit (Adipositas). Frauen mit solch massivem Übergewicht laufen Gefahr, innerhalt der 9 Monate an Diabetes zu erkranken. 5-10 Prozent aller werdenden Mütter in Europa leiden unter einer Schwangerschaftsdiabetes (Gastationsdiabetes), welche bei adipösen Frauen dreimal häufiger auftritt, als bei Frauen mit normalem Gewicht. Da der Insulinhaushalt schon im Voraus beeinträchtigt ist, kann er währenddessen nur noch schwer bis gar nicht ausgeglichen werden. Eine besonders ausgewogene und gesunde Ernährung ist das A und O, Diät halten dagegen tabu. Der Verzicht auf wichtige Nährstoffe schadet nämlich dem Ungeborenen nachhaltig. Folgen der Schwangerschaftsdiabetes sind besonders große und schwere Neugeborene, die starke Voraussetzungen mitbringen, später auch unter Übergewicht oder Diabetes zu erkranken. Übergewicht sorgt während der Schwangerschaft des Weiteren für erhöhten Blutdruck, vermehrte Ausscheidung von Eiweißen über den Urin (Präeklampsie) oder Einlagerung von Wasser im Gewebe (Ödem). Diese Symptome können jedoch auch bei Schwangeren mit Normalgewicht auftreten, unterscheiden sich aber in ihrer Häufigkeit.