Geburt in der Klinik

Über 95% aller Schwangeren entscheiden sich für eine Geburt in der Klinik. Wenn Sie die Entscheidung dafür getroffen haben, können Sie in Informationsveranstaltungen mehr über die Angebote vor Ort erfahren. In der Klinik gibt es auch die Möglichkeit einer ambulanten Geburt, mit einer Entlassung schon ab zwei Stunden nach der Geburt.

Im Folgenden stellen wir beide Methoden kurz vor:

Bei einer Klinikgeburt erhalten Sie alle technisch-diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und zusätzlich bei großen Kliniken oft eine integrierte Kinderklinik, falls eine spezielle Versorgung des Neugeborenen notwendig ist. Zusätzlich haben Sie die Gelegenheit, sich einige Tage von den Anstrengungen der Geburt zu erholen, während Ihr Baby auf der Station versorgt wird. Weitere Vorteile sind: Schnelle Reaktionen auf mögliche Geburtskomplikationen, eine ständige Überprüfung der Anpassung des Kindes durch das Klinikpersonal und die Sicherung der notwendigen Untersuchungen für Mutter und Kind nach der Geburt.

Als Nachteil wird oft die Atmosphäre in der Klinik genannt, jedoch haben viele Krankenhäuser darauf reagiert und in den letzten Jahren ihre Geburtsstationen angenehmer gestaltet. Machen Sie sich bei einer Besichtigung selbst ein Bild!

Die ambulante Geburt findet ebenfalls im Kreißsaal einer Klinik statt, Sie werden aber innerhalb von zwei bis möglichst vier Stunden nach der Geburt entlassen. Die ist unter folgenden Voraussetzungen möglich:

  • Keine medizinischen Vorbehalte nach der Geburt (z.B. hoher Blutverlust, Fieber während der Geburt, Kind nicht gesund)
  • Eine Hebamme führt die Wochenbettbesuche durch
  • Für die U2 Vorsorgeuntersuchung zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag wird eine Kinderärztin/ ein Kinderarzt aufgesucht
  • Die Durchführung der notwendigen Blut- und Urintests am fünften Lebenstag ist sichergestellt
  • Es besteht familiäre Unterstützung oder eine Haushaltshilfe ist vorhanden

Das Risiko besteht hier darin, dass keine medizinisch-ärztliche Versorgung nach der Entlassung gewährleistet ist. Deshalb sollten Sie und Ihre Hebamme folgende Punkte aufmerksam beachten: Eine Vitamin-K Prophylaxe sollte stattfinden, die Durchführung der zweiten Screening-Untersuchung (Früherkennung von Stoffwechselerkrankungen und Schilddrüsenunterfunktion) und eine Prüfung des Stillverhaltens und der Gewichtsentwicklung. Bei einer zunehmenden Gelb- oder bei Blaufärbung der Haut des Kindes, bei Störungen des Wasserlassens (trockene Windeln!) oder des Stuhlgangs, bei Erbrechen, Fieber und zunehmenden Spucken muss sofort ärztlicher Rat gesucht werden.