Grippe

Zu unterscheiden ist zunächst der grippale Infekt von der echten Grippe. Einfache Erkältung oder echte Grippe – die Unterscheidung ist nicht schwer, aber von großer Bedeutung. Erkältungen stecken wir meistens ohne Probleme weg.

Der grippale Infekt ist eine Ansteckungskrankheit, die jedoch in erster Linie keine Gefahr für Mutter oder Kind darstellt. Schwangere sollten den grippalen Infekt daher mit bewährten Hausmitteln behandeln. Dazu finden sie einige hilfreiche Tipps in dem Bericht über Erkältungen.

Bei einer echte Grippe – ausgelöst durch Influenza-Viren – ist der wichtigste Unterschied gleich zu Beginn einer Infektion zu beobachten. Erkennt man eine Erkältung daran, dass diese sich eher schleichend und langsam über mehrere Tage bemerkbar macht, tritt eine Grippe schlagartig auf. Innerhalb weniger Stunden bekommt man hohes Fieber mit starkem Krankheitsgefühl und Kopf- sowie Muskelschmerzen.

Der beste Grippeschutz ist immer noch die Impfung. Heute gibt es aber auch zwei Wirkstoffe, die - in den ersten 48 Stunden nach der Infektion eingenommen - den Krankheitsverlauf stark abschwächen. Den typischen schlagartigen Beginn der „echten“ Grippe zu erkennen, ist deshalb für die Behandlung mit den neuen Medikamenten wichtig. Über die Anwendung dieser Medikamente in der Schwangerschaft und Stillperiode liegen derzeit allerdings keine Studien vor, ein teratogener (d. h. fruchtschädigender) Effekt ist allerdings bisher nicht nachgewiesen.

Es gibt keine Beweise für eine Gefährdung des Fötus durch die Influenza Viren. Da diese nicht im Blut zirkulieren, besteht kaum Gefahr, dass sie die Plazentaschranke passieren. Bei Schwangeren kann die Erkrankung allerdings schwerer verlaufen als sonst. Auch das hohe Fieber kann für das Ungeborene gefährlich werden.

Schwangere haben laut Studien aus den USA ein erhöhtes Risiko, an einer Grippe zu erkranken. Dieses Risiko ist vor allem dann erhöht, wenn das letzte Schwangerschaftsdrittel und die Geburt in die Grippe-Saison fallen.

Aus diesem Grund rät die Ständige Impfkommision (Stiko) in Deutschland, Frauen, die in der Grippesaison schwanger sind, zu einer Influenzaimpfung. Grundsätzlich ist diese in jedem Schwangerschaftsstadium unbedenklich, da es sich bei Erwachsenen um einen Totimpfstoff handelt. Empfohlen wird die Impfung jedoch erst in den letzten sechs Monaten der Schwangerschaft.

Eine Studie mit 2.000 geimpften Schwangeren zeigte die gute Verträglichkeit der Impfung. Es konnte zudem kein erhöhtes Risiko einer Impfkomplikation nachgewiesen werden.