Kaiserschnitt

Es gibt für einen Kaiserschnitt, eine sogenannte Sectio caesarea, ganz unterschiedliche Gründe. Es wird zwischen einer primären Sectio, d.h. der Kaiserschnitt ist schon in der Schwangerschaft geplant und einer sekundären Sectio, bzw. einer „Notsectio“ unterschieden.

Gründe für einen Kaiserschnitt

Gründe für eine primäre Sectio sind beispielsweise unterschiedliche Lageanomalien. Liegt das Kind in einer Beckenendlage oder in einer Querlage, so ist dieses für die meisten Kliniken ein Grund für eine primäre Sectio. Auch wenn das Becken der Frau zu eng sein sollte und das Kind nicht vaginal entbunden werden kann, kann dies ein Grund sein, dass eine primäre Sectio empfohlen wird.

Bei einer sekundären Sectio hat die Geburt bereits begonnen, d.h. meistens haben die Wehen bereits eingesetzt und die Geburt muss aus unterschiedlichen Gründen schnellstmöglich beendet werden, um die Gesundheit von Mutter oder Kind nicht zu gefährden. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn es unter der Geburt beim Kind zu einem Sauerstoffmangel kommt oder der Blutdruck der Frau plötzlich sehr ansteigt, das Fruchtwasser grünlich verfärbt ist oder die Frau Fieber bekommt.

Vollnarkose oder örtliche Betäubung?

Kommt es zu einem ungeplanten Kaiserschnitt, muss dieser meistens recht schnell ablaufen, d.h. in der Regel wird man Ihnen eine Vollnarkose geben, sodass das Kind innerhalb weniger Minuten auf der Welt ist. Geht es dem Kind gut, wird es in vielen Kliniken dem Vater gebracht oder von einer Hebamme versorgt. Wenn Sie aus der Narkose aufwachen, liegt es dann meistens neben Ihnen, sofern das Kind nicht in eine Kinderklinik oder -station verlegt werden musste.

Bei einem geplantem Kaiserschnitt gibt es Kliniken, die diese OP unter örtlicher Betäubung, meist unter einer PDA (=Periduralanästhesie) anbieten, sodass Sie die Möglichkeit haben, die Geburt selbst mitzubekommen, da Sie nur ab der Körpermitte betäubt werden.

Schnittführung

Die Schnittführung bei einer Sectio caesarea (Kaiserschnitt) kann je nach Schwangerschaftswoche unterschiedlich verlaufen. Kommt es zu einer frühzeitigen Sectio, so kann unter Umständen aufgrund der hohen Uteruslage ein Längsschnitt nötig sein. Jeder Gynäkologe wird jedoch bemüht sein, einen Kaiserschnitt mit einem Querschnitt durchzuführen. Dieser wird in der Regel an der oberen Schamhaargrenze gesetzt, so dass Sie die Narbe nach einiger Zeit nicht mehr sehen können, da sie unter den Schamhaaren verläuft.

Spontane Geburt bei vorausgegangenen Kaiserschnitten?

Haben Sie bereits ein Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, kann es auch bei den Geburten der folgenden Kinder wieder zu einem Kaiserschnitt kommen. Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit eines wiederholten Kaiserschnitts bei etwa 20 Prozent. In den letzten Jahren gab es eine Vielzahl von Untersuchungen über die Komplikationsrate bei vaginalen Entbindungen, denen ein Kaiserschnitt vorangegangen war. Diese basierten u.a. auf der Befürchtung, dass durch den vorherigen Schnitt und die Narbe die Gebärmutter ein höheres Risiko besteht. Es zeigte sich aber, dass bei über 80 Prozent aller Frauen durchaus eine normale vaginale Entbindung möglich war. Vielfach wird eine vaginale Entbindung sogar als weniger riskant angesehen als ein erneuter Schnitt. Eine verbreitete Befürchtung bei den betroffenen Frauen ist das Reißen der Gebärmutter. Ein kompletter Riss ist jedoch sehr selten, während ein inkompletter Riss in ca. 1-2 Prozent der Fälle vorkommt. Doch selbst in diesen Fällen besteht oft keine Beeinträchtigung des Geburtsverlaufes.

Wunschkaiserschnitte?!

Wunschkaiserschnitte werden immer häufiger. Das bedeutet, dass die Frauen einen Kaiserschnitt als Geburtsmethode wählen, ohne dass dafür eine Indikation seitens des Arztes vorliegt. Einige Mütter denken dabei, dass sie so dem Geburtsschmerz entgehen können. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Zwar hat man so während der Geburt des Kindes keine Schmerzen, da man vollständig betäubt ist. Bei der örtlichen Betäubung merkt man hierbei lediglich ein leichtes Ruckeln. Jedoch entgeht man den Schmerzen durch einen Kaiserschnitt nicht völlig, denn die Schmerzen setzen erst nach der Geburt des Kindes ein. Dies wird oft als sehr starker Muskelkater im Bauch beschrieben. Weiterhin kommt noch ein Wundschmerz durch die Narbe hinzu. Diese Schmerzen behindern dann oft auch die ersten Tage mit dem Kind. Wünsche, wie das Kind selber zu tragen oder es bei sich zu haben, werden durch die Schmerzen oft unmöglich. Gerade tragen sollte die Frau nach einem Kaiserschnitt erst einmal 24 Stunden nicht und auch dann kann die Frau in ihren Bewegungen noch sehr eingeschränkt sein.

Deshalb sollte ein Kaiserschnitt ohne medizinischen Grund gut überlegt sein.