pH-Wert

Normalerweise findet sich in der Scheide ein saures Milieu. Der pH-Wert liegt physiologisch zwischen 4,0 und 4,5. Insbesondere durch aggressive Seifen oder Intimsprays kann das Scheidenmilieu zerstört werden und der pH-Wert ansteigen. Bei einem pH-Wert im alkalischen oder neutralen Bereich kann es zu Vaginalinfektionen kommen, die einen Risikofaktor für Frühgeburten bilden. Aus diesem Grund wird im Rahmen der Schwangerenvorsorge der pH-Wert in der Scheide gemessen. Bei einem erhöhten Wert kann entsprechend gehandelt werden.

In einigen Fällen eines erhöhten pH-Wertes kann die kurze Gabe von Döderlein-Bakterien (=Milchsäurebakterien) ausreichen, die natürliche Scheidenflora wieder herzustellen. Wird durch den Frauenarzt bei einer Vorsorgeuntersuchung eine Vaginalinfektion festgestellt, werden stärkere Mittel – wie bspw. ein Antibiotikum – erforderlich. Da eine Vaginalinfektion ein Risikofaktor für eine Frühgeburt ist, ist die Behandlung unumgänglich.

Sie können sich auch, um regelmäßig selbst den pH-Wert zu messen, dazu speziell für Schwangere entwickelte pH-Messstäbchen aus der Apotheke kaufen. Nähere Informationen finden Sie auch im BabyCare-Handbuch. Die Selbstmessung verhindert, dass eine bestehende Vaginalinfektion in dem Zeitraum zwischen den Vorsorgeuntersuchungen unerkannt und damit unbehandelt bleibt. Sollten Sie durch die Selbstmessung feststellen, dass Ihr pH-Wert erhöht ist, können Sie rechtzeitig Ihren Arzt aufsuchen, um dagegen zu handeln.

Bei der Selbstmessung ist zu beachten, dass es auch durch einige harmlose Gründe für einen erhöhten pH-Wert (z. B. bei einer Messung unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr) kommen kann. Das sollten Sie bei der Messung mit dem Teststäbchen beachten.