Psyche

Die Monate der Schwangerschaft sowie das Ereignis der Geburt und das Wochenbett stellen gravierende Veränderungen im Leben einer Frau dar – und diese vollziehen sich in einem relativ kurzen Zeitraum. Daher spielt auch die Psyche während der Schwangerschaft eine zentrale Rolle, da die vielen körperlichen Veränderungen und die Umstellung der gesamten Lebenssituation auch mental verarbeitet werden müssen. Ebenso wirkt sich der durch die Schwangerschaft veränderte Hormonstoffwechsel auf die Psyche der Frau aus und führt häufig zu einem bisher unbekannten seelischen Befinden.

Leichte psychische Probleme sind daher in einer Schwangerschaft durchaus häufig und hängen mit diesen Umstellungen zusammen. Folgende Symptome können dabei auftreten: Schlafstörungen, gedrückte Stimmung, Interesse- und Freudlosigkeit, Antriebshemmung, Konzentrationsstörungen, Schuldgefühle oder ein vermindertes Selbstwertgefühl. Auch Angstzustände sind in dieser Phase des Lebens nicht ungewöhnlich. Denn die Menschen ängstigen sich meist vor Dingen, die nicht kontrollierbar sind. So haben viele Schwangere schon im frühen Stadium Angst vor der Geburt und den Geburtsschmerzen. Hier kann ein Geburtsvorbereitungskurs helfen Ängste abzubauen, da dort viele Informationen und praktische Hinweise zur Geburt und zur besseren Bewältigung gegeben werden. Weiterhin bieten diese Kurse auch die Möglichkeit sich mit anderen Schwangeren auszutauschen und hier offen über Ängste oder Probleme zu sprechen, mit denen Sie dort sicher nicht alleine sind.

Auch depressive Verstimmungen sind in der (frühen) Schwangerschaft nicht selten, dazu gehören dann z. B. Grübeleien oder innere Unruhe. Meist handelt es sich dabei aber nicht um ernsthafte Erkrankungen, all diese psychischen Belastungen ergeben sich eher aus der neuen Situation, mit der jede Frau erst einmal zurechtkommen muss. Wenn Sie von wechselseitigen Gefühlen während der Schwangerschaft betroffen sind, sprechen Sie am besten mit Ihrem Partner, der Familie oder Freunden offen darüber, in manchen Fällen kann dies schon helfen und zu mehr Verständnis und Unterstützung durch die nahestehenden Menschen führen. Wenn die genannten Symptome jedoch über zwei Wochen ständig anhalten, sollten Sie auch mit Ihrer Frauenärztin/ Ihrem Frauenarzt darüber sprechen und sich weiter beraten lassen. Denn es ist erwiesen, dass Frauen mit überdurchschnittlich starker psychischer Belastung häufiger Fehl- oder Frühgeburten haben.

Versuchen sie daher, vermeidbaren Belastungen aus dem Weg zu gehen. Hilfreich können dabei auch eine Reihe bestimmter Entspannungsmethoden sein. Informationen diesbezüglich erhalten Sie unter anderem bei Ihrer Krankenkasse, da verschiedene Kassen Kurse zur Entspannung und Stressbewältigung anbieten. In schwierigen Fällen sollten Sie aber fachlichen Rat einholen, denn starker Stress in der Schwangerschaft ist nicht gut für Sie und das heranwachsende Kind.