Diese wissenschaftlichen Befunde sind zunächst durchaus ernst zu nehmen. Allerdings spricht Einiges dafür, dass ein Risiko in der Schwangerschaft durch den Verzehr von Sojaprodukten - wenn es überhaupt besteht – doch sehr gering ist. Einmal sind die Ergebnisse von Tierversuchen nicht ohne weiteres auf Menschen übertragbar. Zum anderen sind die Dosierungen in solchen Versuchen oftmals sehr hoch. Zwar zeigen sich in asiatischen Ländern – in denen viele Sojaprodukte verzehrt werden - erhöhte Fehlbildungsraten, doch können diese nicht ohne weiteres auf den Konsum von Soja zurückgeführt werden.
Das angesehene aid-Institut schreibt dazu: „Uns liegen keine Hinweise vor, dass Phytoöstrogene in der Schwangerschaft einen Schaden anrichten. (...) Deshalb ist es kein Problem, wenn Sie täglich Sojaprodukte essen. Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung werden drei Portionen Milchprodukte empfohlen (z. B. ein Glas Milch, ein Becher Jogurt, eine Scheibe Käse). In diesem Rahmen sollte sich auch die Aufnahme von Sojaprodukten bewegen.“
Wichtig ist es aber zu beachten, dass Sie Ihren Calciumbedarf nicht allein über Sojaprodukte decken, sondern auch über Milchprodukte (vorausgesetzt Sie haben keine Laktoseunverträglichkeit). Sie können nach Absprache mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt auch zusätzlich Calcium einnehmen, dieses aber nur, wenn Sie den Bedarf nicht anders decken können.