Vitamine und Mikronährstoffe

Vitamine sorgen für die Leistungsfähigkeit des Körpers, sie stärken unser Immun- und Nervensystem und können sogar Müdigkeit vertreiben. Dies geschieht dadurch, dass die Vitamine die Nährstoffe aus der Nahrung in Energie umwandeln. Weiterhin wirken sie auch beim Aufbau von Hormonen, Enzymen und Blutzellen mit. Für die Zeit der Schwangerschaft braucht der Körper der Schwangeren mehr Vitamine, weil er das heranwachsende Kind mitversorgen muss. Besonders wichtig sind dabei Folsäure, Vitamin C, Vitamin D und Vitamine B1 (Thiamin), B2 und B6.

Folsäure: auf die Besonderheiten von Folsäure, die sich gerade durch eine Schwangerschaft ergeben, wird noch einmal separat eingegangen. Hierzu finden Sie einen gesonderten Beitrag: „Warum Folsäure so wichtig ist“.

Vitamin B: Vitamine B kommt vor allem in Vollkornbrot, Getreide, Kartoffeln, Fisch und Milch vor. Es wird im Stoffwechsel als so genanntes Coenzym benötigt. Ein Mangel an Vitamin B kann zu einem veränderten Blutbild, Zellveränderungen, einem gestörten Nervenaufbau, Durchfällen, Gewichtsverlust oder auch einer rauen, brennenden Zunge führen. Insbesondere Veganer können von einem Vitamin B-Mangel betroffen sein.

Vitamin D: Vitamin D kann, entgegen anderen Vitaminen, vom Körper selbst aus Cholesterol hergestellt werden. Dies geschieht in der Haut unter Einwirkung von UV-Licht. Vitamin D ist u. a. für die Regulation des Calcium-Haushalts des Körpers verantwortlich. Wenn die Haut jedoch nicht genügend UV-Licht erhält und das Vitamin nicht ausreichend mit der Nahrung zugeführt wird (Lebertran, Milch, Eigelb), kommt es zu Störungen im Calcium-Stoffwechsel, die mit mangelhafter Mineralisation und nachfolgender Deformierung der Knochen einhergehen. Dieses Krankheitsbild (Rachitis) wird auch als „englische Krankheit“ bezeichnet. Zu Zeiten der Industriellen Revolution waren die Folgen eines Vitamin D-Mangels vermehrt bei Kindern aufgetreten, die in englischen Bergwerken arbeiteten und nur selten die Sonne sahen. Neben dem Mangel an Vitamin D kann auch eine zu hohe Dosierung mit negativen gesundheitlichen Folgen (z. B. Lungenerkrankungen) einhergehen.

Vitamin C: Vitamin C kommt vor allem in frischem Obst und Gemüse vor. Neben seiner Wirkung als Coenzym bei der Produktion von Bestandteilen des Bindegewebes und der Gallensäuren ist die Hauptfunktion die antioxidative Wirkung, d. h. der Schutz von Biomolekülen vor der Zerstörung durch Oxidation.

Vitamin A: Eine Überdosierung von Vitamin A kann in der Frühschwangerschaft zu Schädigungen bei der Kindesentwicklung führen. Die ab dem 4. Monat der Schwangerschaft empfohlene Menge an Vitamin A ist 1,1 Milligramm pro Tag. Verzichten Sie also auf Produkte mit einem hohen Vitamin-A-Gehalt, zum Beispiel Leber. Auch wenn Sie Multivitaminpräparate verwenden, sollten Sie deren Zusammensetzung sehr genau prüfen, und die auf der Packung angegebenen Vitamin-A-Werte (angegeben ist meist Retinol oder Retinolacetat) zusammenzählen. Es besteht jedoch keine Gefahr, wenn die Produkte, was häufig der Fall ist, das Provitamin A, eine Vorstufe des Vitamins A (zum Beispiel das Betacarotin), enthalten. Dieses verwandelt unser Körper nur bei Bedarf in Vitamin A, so dass es nicht überdosiert werden kann. Vitamin A kommt in tierischen Nahrungsmitteln wie Leber, Milch oder Eigelb, aber auch als Provitamin Beta-Carotin in Früchten und Gemüse (z. B. in Möhren) vor.