Vorzeitiger Blasensprung

Sobald die Fruchtblase springt, befindet sich die Schwangere in der Geburt. Das Vorhandensein von Wehen ist hierbei nicht entscheidend. Es werden der vorzeitige, der frühzeitige sowie der rechtzeitige Blasensprung unterschieden. Bei einem vorzeitigen Blasensprung springt die Fruchtblase vor dem Beginn der Wehen. Bei einem frühzeitigen Blasensprung erfolgt der Sprung der Fruchtblase während der Eröffnungsphase. Darüber hinaus spricht man von einem rechtzeitigen Blasensprung, wenn es nach einem vollständig geöffneten Muttermund zu einem Abgang des Fruchtwassers kommt.

Neben diesen drei Formen des Blasensprungs unterscheiden Geburtshelfer auch noch einen hohen sowie einen zweizeitigen Blasensprung. Bei einem hohen Blasensprung findet sich ein kleines Leck, aus dem Fruchtwasser abgeht. Dennoch ist weiterhin eine prall gefüllte Fruchtblase zu tasten. Bei einem zweizeitigen Blasensprung liegt ein hoher Blasensprung vor, wobei zusätzlich die Vorblase geplatzt ist.

Mit einem lang bestehenden Blasensprung geht für Mutter und Kind ein höheres Risiko für Infektionen einher. Der vorzeitige Blasensprung ist eine der Hauptursachen der Frühgeburt. Direkt vorbeugen können Sie nicht, aber Sie sollten allen Empfehlungen im BabyCare-Handbuch folgen und alle Risiken soweit wie möglich meiden oder verringern.

Je früher es zu einem Blasensprung kommt, desto größer sind die Risiken für das ungeborene Kind und die Mutter:

  • Bei einem vorzeitigen Blasensprung vor der 26. Schwangerschaftswoche besteht eine zweifelhafte Prognose für den Fötus. Sofern keine Infektion und keine vorzeitigen Wehen vorliegen, wartet man unter sorgfältiger Beobachtung von Mutter und Kind ab.
  • Bei einem Blasensprung zwischen der 26. und 32. Schwangerschaftswoche sind der Nabelschnurvorfall und die plötzliche Ausstoßung des Fötus die Hauptgefahren. Der Arzt wird versuchen, eine Infektion zu verhindern und die Schwangere bis zur Entbindung in der Klinik unter Beobachtung halten.
  • Findet ein Blasensprung in der Zeit von der 33. bis zur 35. Schwangerschaftswoche statt, ist der Arzt bestrebt, die Geburt ausreichend lange herauszuschieben, um das Fortschreiten der fetalen Lungenreife zu ermöglichen.