Jod zählt, zusammen mit Eisen und Folsäure, zu den wichtigsten Mikronährstoffen, die eine schwangere Frau auf jeden Fall ausreichend einnehmen sollte. Dies ist deshalb so wichtig, da Schwangere eine erhöhte Menge an Jod benötigen. Dieser Nährstoff gehört zu den Spurenelementen, der im Organismus des Menschen für die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels gebraucht wird. Nur mit Hilfe von Jod kann in der Schilddrüse ein Hormon produziert werden, welches für die Steuerung des Stoffwechsels verantwortlich ist. Darüber hinaus wird Jod für das Wachstum, die Gehirnentwicklung sowie die Knochenbildung des ungeborenen Kindes benötigt.
Dabei kann das heranwachsende Kind jedoch nicht das von der Mutter produzierte Schilddrüsenhormon aufnehmen, sondern muss es in der eigenen Schilddrüse selber produzieren. Schon ab der 10. bis 12. Schwangerschaftswoche benötigt das ungeborene Kind Jod für die eigene Schilddrüse, um so sein Körperwachstum und die Entwicklung des zentralen Nervensystems voran zu treiben. So erklärt sich dann auch der ansteigende Bedarf an Jod bei Schwangeren, denn schon früh muss die Mutter sowohl sich als auch das Kind ausreichend mit Jod versorgen. Leidet die Mutter unter einem Jodmangel, so ist es wahrscheinlich, dass auch ihr Kind nicht ausreichend mit Jod versorgt wird. Dies kann dann zu einer Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf) sowie auch zu einer verminderten Intelligenz des Kindes führen.
Eine ausreichende Deckung des Jodbedarfs sollte zunächst durch eine bewusste Ernährung erfolgen. Jod kommt z. B. in Meeresfisch, jodiertem Speisesalz und zum Teil auch im Trinkwasser vor. Selbst durch eine regelmäßige Verwendung von jodiertem Speisesalz kann einem Jodmangel nicht mit Sicherheit vorgebeugt werden. Die empfohlene tägliche Zufuhr von Jod wird von Schwangeren (230 Mikrogramm) und Stillenden (260 Mikrogramm) oftmals nicht durch die Nahrung gedeckt. Aus diesem Grund wird die zusätzliche Einnahme von 150 bis 200 µg Jod in Tablettenform pro Tag während der gesamten Schwangerschaft empfohlen. Die Einnahme sowie die genaue Dosierung sollten Sie jedoch vorher am besten noch einmal mit Ihrer behandelnden Frauenärztin / Ihrem behandelnden Frauenarzt besprechen.